Ich habe letztens einen Ausflug in den Harz gemacht und das durfte textlich natürlich nicht unkommentiert bleiben. Hier könnt ihr in den Text reinhören.
Wenn sich deine Freunde nicht wegen des Bieres im Hasseröder Ferienpark einmieten, sondern weil das Domizil einen Indoor-Spielplatz hat und Kinder dort jeden Tag ein kleines Schöller-Eis gratis bekommen, dann ist klar – die zweite Hälfte deines Lebens hat begonnen. Die Lebens-End-Hälfte. Und wenn ich ehrlich bin, kann ich mir keinen besseren Startbahnhof für die Abfahrt ins Ableben vorstellen als den Harz. Der Harz hat alles, was man braucht, wenn man keine großen Erwartungen mehr hegt. Schon der Name: Harz. Eine gebirgegewordene Ernüchterung.
Dann das Wetter: Regelmäßige Niederschläge das ganze Jahr über. Dazu kommen rund 300 Nebeltage auf dem Brocken, die ihn übrigens zum nebeligsten Ort Deutschlands machen. Für den touristischen Pep gibt es die Stempelkästen der Harzer Wandernadel und, na ja, die Schmalspurbahn. Ich formulier’s mal so: Ekstatischer Glamour sieht anders aus.
Aber trotzdem: Ich mag den Harz auf eine ganz spezielle Weise. Und deshalb soll dieser Text jetzt eine gattungsmäßige Wende einschlagen. Meine Poetry-Slam-Kollegin Kaddi Cutz meinte, ich könne doch zur Abwechslung mal eine Ode verfassen. Man muss wissen, eine Ode ist eine Gedichtform, die sich durch einen besonders feierlichen und erhabenen Stil auszeichnet. Das ist beim nüchternen Harz natürlich eine besondere Herausforderung. Aber einmal ist immer das erste Mal. Deshalb habe ich es versucht.
Die Ode heißt:
Ode aus Wernigerode
Hier könnt ihr sie anhören:
Mehr Infos zum Borkenkäfer im Harz gibt’s hier.